Presseaussendung vom Februar 2022

Das Schloss Marchegg ist voller Geheimnisse

Die Wandlung - modernstes italienisches Formengut
Die Wandlung des Schlosses Marchegg im Laufe seiner Geschichte könnte nicht beeindruckender sein. Im 13. Jahrhundert als landesfürstliche Stadtburg von König Ottokar II. Přemysl errichtet, kehrten im 16. Jh. durch die Familie Salm modernste italienische renaissancezeitliche Architekturformen ein. Die ehemalige Burg erstrahlte nun erstmalig als Wohnschloss. Niklas (III.) Graf von Salm führte zahlreiche Ausbauten aus - diese Raumstrukturen aus dem 16. Jh. findet man auch heute noch im Schloss Marchegg. Herausragt hier ein äußerst seltener italienischer Treppentypus in Form einer einarmigen Festtreppe, welche fast einzigartig in Ostösterreich ist. Neben einem Privatpalais in Wien findet sich diese Stiegenhausform nur mehr im Schloss Marchegg.

Ein Hauch barocken Lebens
Das Ende des landesfürstlichen Eigentums und der Pfandherrschaft wurde im 17. Jh. besiegelt - Schloss Marchegg wird als erbliches Eigentum an Graf Paul (IV.) Pálffy übergeben und wird in ein Lustschloss und in weiterer Folge in ein Jagdschloss umgebaut. Das ungarische Hochadelsgeschlecht gestaltet nun für sehr lange Zeit die Geschicke des Schlosses Marchegg. Im 18. Jh. erfolgt der Abbruch des Zwingers, des Schlossgrabens, des Nordwestturms und des Geschützturms im Südwesten - dadurch besteht die Möglichkeit die Fassade erstmals auf Fernwirkung zu konzipieren. Im Zuge der hochbarocken Neufassadierung des Schlosses und durch die Errichtung des bestehenden Hauptstiegenhauses und Neuausstattung des Festsaals wird die Nutzung als Jagdschloss vorangetrieben. Das österreichische Kaiserhaus ging im Schloss Marchegg ein und aus - auch Maria Theresia. Im Festsaal wird auf Wunsch der Kaiserin ein illusionistischer Bühnenprospekt für ein Schlosstheater eingebaut. Schloss Marchegg lebt barockes Flair. Im 20 Jh. wurde Schloss Marchegg bis 1945 als Wohnschloss der Familie Pálffy genutzt, bis das Schloss letztendlich 1957 in den Besitz der Gemeinde Marchegg übergeht.

Viele Geheimnisse und eine einzigartige Familiengruft
Einst als Teil der Stadtbefestigung Marcheggs durch König Ottokar II. von Böhmen errichtet, wurde Schloss Marchegg, welches nun im Farbton des 19. Jh. wieder erstrahlt, für die NÖ Landesausstellung umfangreich saniert. Im kleineren Innenhof wurden etwa die historischen Rundbögen wieder geöffnet und auch die vermauerten Fensteröffnungen wurden aufgemacht. Ebenfalls wurde die aus dem Jahr 1628 stammende Sonnenuhr wieder lesbar gemacht. Restauriert wird auch das barocke Deckengemälde in der ehemaligen Kapelle, das allerdings erst nach der Landesausstellung wieder ins Schloss zurückkehren wird.

Ein weiteres Geheimnis konnte dem Schloss Marchegg ebenfalls entlockt werden - ein sensationelles Ergebnis ging aus den Akten des Denkmalamtes nach umfassenden Recherchen hervor. Die Gruft der Familie Pálffy wurde von keinem geringeren als von dem bedeutenden österreichischen Architekten Clemens Holzmeister errichtet und zählt somit zu seinen Frühwerken. Sogar das Archiv für Baukunstgeschichte in Innsbruck freute sich ob dieser Neuigkeit.

Kommen und staunen Sie
Über viele Jahrhunderte hat der Mensch den Naturraum im Marchfeld gestaltet und ihn in eine Kulturlandschaft verwandelt. Heute ist die Region sowohl intensiv genutzte Kulturfläche als auch geschützter Lebensraum für eine vielfältige, bunte Pflanzen- und Tierwelt. Aber auch wichtige Kulturdenkmäler sind Teil der Region zwischen den Metropolen Wien und Bratislava.
Die Niederösterreichische Landesausstellung 2022 lädt von 26.03. – 13.11.2022 mit der Ausstellung „Marchfeld Geheimnisse“ im Schloss Marchegg zu einer faszinierenden und spannenden Neuentdeckung des Marchfelds ein - zahlreiche Geheimnisse rund um das Schloss sowie der Region warten nur darauf gelüftet zu werden.

 

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